Presse: 04.10.2011 – Alt-Neuöttinger Anzeiger

„Haus des Lebens und Haus des Segens“  

Gemeinde eröffnet Mitterwirt und Sportstätten – Sportverein feiert 50-jähriges Bestehen

Von Rosi Spielhofer. Ein Mega-Feier-Wochenende liegt hinter den Halsbachern. Eine stets voll besetzte Festhalle von Freitag bis Montag bewies die Freude der Halsbacher, endlich wieder eine Gaststätte und neue moderne Sportstätten zu haben. Zum „Tag der offenen Tür“ am Sonntag kamen geschätzte 1500 Besucher aus der Region.

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Einladend, ansprechend, schön – vor dem neuen Mitterwirt versammelten sich die Gäste und Vereine zum Kirchenzug.
− Fotos: Spielhofer


Es begann mit einem Festgottesdienst des Sportvereins in einem voll besetzten „Dom im Oberland“. In seiner Predigt betonte Pfarrer Michael Brunn, dass bei sportlichen Wettkämpfen nur einer gewinnen könne. Dies sei Gesetz des Menschen. „Bei Gott jedoch gewinnen alle, der Sieg bei Gott kommt nicht durch Leistung zustande, sondern durch Güte“, so Pfarrer Brunn und wünschte „Gottes reichen Segen für die Zukunft des Vereins und weiterhin viel Bereitschaft, sich für eine lebendige Gemeinde einzubringen“.

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Die Pioniere des SV Halsbach: Elmar Mast erhielt die Ehrennadel in Gold mit großem Kranz und Brillant, Klaus Absmaier die Ehrennadel in Gold mit großem Kranz sowie eine Ehrenmedaille des BLSV.


Vorsitzender Leo Feichtner war beim Festabend „überwältigt von den vielen Leuten und den vielen Ehrengästen“ in der neuen Stockschützenhalle, die auch als Festhalle genutzt werden kann. Bürgermeister Georg Pfaffinger erklärte das Geschenk der Gemeinde an den Sportverein. Es sei nicht bis ins Detail fertig geworden und deshalb fehle die rote Schleife. „Was wir gemeinsam in den letzten drei Jahren geschaffen haben, wollen wir auch noch gemeinsam fertig machen.“

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Der Fußball-Nachwuchs des Sportvereins Halsbach beim Kirchenzug.


Otto Marchner, Bezirksvorsitzender im BLSV, lobte dieses Pracht-Bauwerk mitten im Ort, mitten bei den Menschen. Denn Geselligkeit, Wirtshaus und Sport gehören zusammen. Als Anerkennung für 50 Jahre Fußball in Halsbach, überreichte Peter Switelek vom Bayerischen Fußball-Verband eine Ehrenurkunde vom DFB an Leo Feichtner. Nach Ansicht von BLSV-Kreisvorsitzendem Dieter Wüst beginnt eine neue sportliche Dimension des SV Halsbach und er bezeichnete Halsbach in Anbetracht der 550 SV-Mitglieder als sportliche Hochburg im Landkreis Altötting. Vereinssport sei nicht nur der preisgünstigste, sondern auch der wichtigste Sport. Wüst stellte fest, dass die Halsbacher Festhalle fast die größte im Landkreis sei. Im Laufe des Abends gab es auch jede Menge Ehrungen.

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Schlüsselübergabe an Bürgermeister Georg Pfaffinger (links) durch Franz Blüml vom gleichnamigen Planungsbüro aus Tittmoning.


„Wir haben es geschafft und wir freuen uns“. Diese Freude war Bürgermeister Georg Pfaffinger am Eröffnungstag am Sonntag ins Gesicht geschrieben und er bezeichnete den Komplex als vergoldete Version. Je nach Anlass mit multifunktionalen Hallen und Sälen, ganz anders als es ursprünglich geplant war. Beispielsweise könne die elektronische Schießanlage der Altschützen innerhalb von 30 Minuten abgebaut und der Raum anderweitig genutzt werden.

MdL Ingrid Heckner war überwältigt von diesen wunderschönen, geschmackvoll gestalteten Räumen. „Ein Dorf wie Halsbach lebt vom Vereinsleben“, betonte sie. Bei 30 000 freiwilligen Arbeitsstunden seien solche Dinge möglich und deshalb sei auch die Unterstützung mit bayerischen Steuergeldern in Halsbach gut.

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Ökumenische Segnung durch Pfarrer Michael Brunn (von rechts) und Pfarrer Moritz Drucker. Bürgermeister Georg Pfaffinger und Ehefrau Christine halten die hand gefertigten Kreuze aus altem Holz in Händen.


Als sensationell bezeichnete Landrat Erwin Schneider die Eröffnung des Jahrhundertprojektes. Seit dem Bau der Pfarrkirche 1889 sei kein so großer Bau mehr entstanden. „Halsbach hat Geschichte geschrieben. Alle Einwohner in einer Halle – da kann man sich sehen lassen“, bemerkte der Landrat im Hinblick auf die mit 950 Einwohnern kleinste Gemeinde im Landkreis. Gut gelaunt wie er war, fügte er humorvoll hinzu: „Es macht Sinn, zuerst zu bauen und danach erst genehmigen“ und rät gleichzeitig dringend von Nachahmung ab.

Andreas Hennemann vom Amt für ländliche Entwicklung Oberbayern erläuterte, wie es eine kleine Gemeinde schafft, solch eine Sport-Kulturarena zu bauen. „Von den Halsbachern kann man lernen“, sagte er. „Man muss wirtschaften, man muss begeistern und man muss anpacken können.“ Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rosmarie Oberbuchner brachte ins Bewusstsein, dass der Mitterwirt genau so alt sei wie die Pfarrkirche. „Beide Häuser sind auf Begegnung ausgelegt. Bei jedem Fest geht man zum Wirt. Von der Wiege bis zur Bahre, zum Feiern und zum Trauern.“ Sie bezeichnete den Mitterwirt als „Haus des Lebens und Haus des Segens“.

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Ohne sie gäbe es den SV Halsbach nicht. Die Gründungsmitglieder mit der aktuellen Vorstandschaft des Vereins.

Pfarrer Michael Brunn hob hervor, dass in Halsbach die Zusammenarbeit von Pfarrei und Gemeinde Hand in Hand laufe und segnete das neue Gemeindezentrum verbunden mit dem Wunsch, dass „alles zum Segen unserer Gemeinde sein wird“. Pfarrer Moritz Drucker bezeichnete die neue Ortsmitte als Platz, wo Menschen sich begegnen, sich anfreunden und so Gemeinschaft feiern zu können und wünschte ein fröhliches Miteinander.

Bereits am Freitagabend stimmte die „Fisherhäns-Bänd“ bei einem gut besuchten Tanzabend für Jung und Alt auf das Festwochenende ein. Den Abschluss bildete das ausverkaufte Kabarett von „da Bertl und i“ am Montagabend.

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An der modernen elektronischen Schießanlage durften die Jugendlichen Pistole und Gewehr ausprobieren

Gebäudedaten:

Umbauter Raum: 13 127 Kubikmeter
Nutzfläche: 2138 Quadratmeter
Fotovoltaik-Anlage: 127 kWp
Baukosten: 2,5 Millionen Euro

Rahmenprogramm:

Tombola mit 1500 Losen und 500 Treffern. Hüpfburg, Puppentheater, Spielparadies für Kinder im Saal. Sportvorführungen in der Turnhalle, Präsentation der elektronischen Schießanlage. Festabend musikalisch mit den St. Martinsbläsern und Eröffnungsfeier mit der „Zeilinger Blasmusik“. Digitale Foto-Show vom gesamten Bauverlauf.